South African Instructor Gasshuku

Als ich in der Ausschreibung von Sensei Bakkies las: „Kommt gut trainiert, denn by Text-Enhance" style="TEXT-DECORATION: underline" href="http://www.iogkf-austria.at/page.asp/1040.htm#">ihr wollt etwas lernen und nicht nur überleben“ (Übersetzung), wurde ich etwas nachdenklich. Als Ex-Militär ist Sensei Bakkies für seine Drills bekannt und berüchtigt. Die Zweifel waren jedoch schnell beseitigt, denn ich wusste, dass ich sehr gut vorbereitet bin, denn ich ging und ich gehe durch eine harte Schule bei Sensei Raoul. Alles, was ich über das Karate weiß, lernte ich von ihm und dass ich soweit gekommen bin erst recht. Als direkter Schüler von Sensei Bakkies musste auch er durch eine harte Schule gehen, über Jahre.
Zwei weitere Dinge machten mir etwas Sorgen. Zum Einen das Wetter in Südafrika: Zu dieser Zeit ist dort Hochsommer und die Temperaturen gehen weit über die 30 Grad Celsius hinaus. Zum Anderen kam ich auch nach Südafrika um mein Grading für den nächsten Dan abzulegen. Ich wusste nicht, wie ich nach drei harten Tagen Training noch eine Prüfung ablegen sollte. Doch ich entschied mich, mir jetzt keine Sorgen darüber zu machen, sondern alles auf mich zukommen zu lassen.

Es war soweit. Wir verließen by Text-Enhance" style="TEXT-DECORATION: underline" href="http://www.iogkf-austria.at/page.asp/1040.htm#">Wien, Österreich, Europa in Richtung Süden. Ich muss gestehen, dass ich in der Vergangenheit nie wirklich einen Bezug zu Afrika herstellen konnte. Doch das sollte sich schnell ändern.

Die Reise war anstrengend und wir kamen erschöpft aber zufrieden in Kapstadt an. Es war heiß und das Wetter war wolkenlos und sonnig. Als erstes holten wir unser Mietauto ab. Ein 1er Golf, Marke City Golf in einer grauenhaften Farbe, von den Einheimischen auch liebevoll „Shitigolf“ genannt. Wenige Minuten später befanden wir uns auf der Autobahn nach Stellenbosch, einer Winzerregion, 60km von Kapstadt entfernt. Grün, fruchtbar und unsagbar schön. Wir kamen noch rechtzeitig zum Empfang in Sensei Bakkies Haus.

Aus Tradition wird am Abend vor dem ersten Training ein kleines Stelldichein mit allen geladenen Karateka veranstaltet. Wir waren ca. 30 Personen und der Rahmen war sehr intim und persönlich. Sensei Bakkies empfing uns alle mit seiner wortgewandten und freundlichen Art. Für mich gestaltete sich dieser Abend umso interessanter, da ich neue Leute kennen lernen durfte. Für Sensei Raoul war es Gelegenheit alte Freundschaften wieder zu beleben.

Am nächsten Tag war es so weit. Etwas aufgeregt stand ich in einem sehr beeindruckenden Dojo. Es gab zwei Hallen in denen wir trainierten. Die eine war mit Geräten des Hojo Undo randvoll gepackt (ich habe noch nie so viele Chishi auf einem Haufen gesehen), die andere war leer, bescheiden und einfach. Der wunderschöne dunkelbraune Holzboden gab dem Raum eine sehr herzliche und kräftige Atmosphäre. Das Dojo war den traditionellen Dojo in Okinawa sehr ähnlich und forderte seinen Respekt von allen ab.

Sensei Raoul hatte by Text-Enhance" style="TEXT-DECORATION: underline" href="http://www.iogkf-austria.at/page.asp/1040.htm#">bereits das morgendliche zweistündige Training hinter sich. Für mich als Karateka mit dem niedrigsten Grad, alle anderen hatten den 3. Dan aufwärts bis zum 8. Dan, ging das Training erst jetzt los. 6 Stunden lagen vor mir, wie ein endloser Weg. Ich war fest entschlossen mein Bestes zu geben, wusste ich doch, dass Sensei Bakkies ein Auge auf mich haben würde, da ich auch noch die Prüfung vor mir hatte.
Die Stunden vergingen, die Muskeln schmerzten, blaue Flecken zeigten sich auf meiner Haut, Abschürfungen und Prellungen, doch ich stand noch und war noch nie in meinem Leben so glücklich und voll Tatendrang. Die Atmosphäre war unglaublich. Ich hatte in meiner über 20 jährigen Kampfkunstlaufbahn noch nie ein derartig hartes und anstrengendes Training hinter mich gebracht und das war erst der erste Tag. Glücklich sah ich auf diesen hinter mir liegenden Tag und sorgenvoll auf die kommenden.

Wir machten endlose Wiederholungen von allen Kata, Sanchin, am Makiwara, mit dem Chishi und Partnertraining. Alle 1,5 Stunden gab es eine fünfminütige Pause. Am Abend und auch in den nächsten Tagen stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass ich gar keinen Muskelkater hatte und dass das Wetter für mich kein wirkliches Problem darstellte, da es eine trockene Hitze war. So vergingen die Tage wie im Flug und schon bald sah ich wehmütig dem Abschied entgegen.

Der letzte Tag: Während des Gasshuku fand ich heraus, dass wir insgesamt drei Kandidaten waren, die zum Grading antreten sollten. Einer zum 5. Dan, einer zum 4. Dan und ich zum 2. Dan. Jedoch erkrankten die Beiden während des Gasshuku an einer Darmgrippe. Aus dreien wurde einer und dieser eine war ich. Mein Herz schlug höher.

Das letzte Training an diesem Tag war vorüber. Ich war erschöpft und matt. Ich hatte jetzt 2 Stunden um mich einigermaßen zu regenerieren. So legte ich mich im Schatten eines Baumes, der vor dem Dojo stand, in das Gras. Ich schlief ein wenig, doch so richtig Ruhe fand ich nicht. Ich war wirklich sehr, sehr müde und ich dachte darüber nach, nicht zur Prüfung anzutreten, da ich keine Chance sah das lebend zu überstehen. Angst und Zweifel kamen hoch. Ich wollte niemanden enttäuschen, nicht Sensei Raoul, der mich so gut vorbereitet hatte und auch nicht Sensei Bakkies als der Lehrer von Sensei Raoul. Was sollte ich tun? Ich entschied mich weiter zu machen, egal was passieren mochte.

Es war soweit. Ich stand in einer Ecke des Dojo und wärmte mich auf. Meine Glieder schmerzten. Sensei Bakkies und Sensei Raoul betraten das Dojo. Ich verneigte mich und fuhr fort mit dem Aufwärmen. Sensei Bakkies suchte noch vor der Prüfung nach einem Partner für mich, der mir bei den Partnerübungen zur Seite stehen würde. Es fand sich keiner, und ich wurde etwas unruhig, nicht, weil er niemanden fand, sondern warum er niemanden fand, machte mir Sorgen.

Die Prüfung begann. Ich kann mich nur an wenig erinnern. Ich habe einfach gemacht was mir aufgetragen wurde. Für die Partnerübungen stellte sich mir Sensei Raoul zur Verfügung. Die Minuten vergingen, wurden zu Stunden - Kihon, Kata, Makiwara, Partnerübungen und dann kam Sanchin.
Es war das erste Mal das Sanchin Shime mit voller Kraft an mir demonstriert wurde, Sensei Raoul hatte mich vorbereitet, doch als ich die Hände oder besser die Pranken von Sensei Bakkies sah, dache ich: „O.K., jetzt ist es vorbei! Das überlebe ich nicht! Bestellt meiner Familie, dass ich mein Bestes gegeben habe.“ Mir blieb nichts anderes übrig als mich zu stellen.
Die ersten Schläge werde ich nie vergessen. Ein satter Treffer und mein ganzer Körper schien zu vibrieren durch die Schwingungen des Aufpralls. Es folgten weitere. Ich hielt stand. Es schmerzte. Ich blieb konzentriert. Es brannte. Jetzt begriff ich was „Spirit“ bedeutet!

Es war vorüber. Stille, Schmerzen, Erleichterung, es war mir egal, ob ich bestanden hatte. Ich hatte durchgehalten und ich habe nicht aufgegeben. Darauf war ich sehr stolz. Ich saß noch einige Minuten in der Umkleidekabine um mich zu sammeln. Dann verließ ich schweigend das Dojo um mit Sensei Raoul Abendessen zu gehen. Wir verloren kaum ein Wort über die Prüfung und ich war etwas unsicher deswegen.

Am späteren Abend machten wir uns auf dem Weg zur Sayonara-Party in der Nähe des Dojo. Ich war aufgeregt, denn hier würden ich und alle anderen erfahren, ob ich bestanden hatte oder nicht. Ein sehr eigenes Gefühl - Alle wussten von meiner Prüfung, jeder wünschte mir Glück oder machte Späße. Da waren wir nun. Als wir eintraten, waren bereits alle anwesend. Wir nahmen am Tisch von Sensei Bakkies Platz. Ich saß ihm direkt gegenüber. Nach einigen Minuten erhob er sich und bat alle um Ruhe. Wiederum begann er mit seiner gewitzten Art und Weise die Stimmung aufzulockern und ich wurde etwas ruhiger. Danach holte er eine Schriftrolle hervor. Ich war verwundert, denn normalerweise dauert es einige Monate bis das Zertifikat aufgestellt ist. Dann erfuhr ich, dass es nicht meine Rolle war, sondern die Nachreichung an einen anderen höheren Karateka. Kurz darauf ging es um mich. Es ging alles so schnell, dass ich fast nicht mitbekommen habe, wie er mir zur bestanden Prüfung gratulierte. Es war wundervoll, diese Worte zu hören und das noch dazu von Sensei Bakkies. Nach und nach kamen alle Anwendenden zu mir und beglückwünschten mich und ich fühlte ihre Anerkennung und Wertschätzung, ein sehr erhebendes Gefühl.

Wir verbrachten einen wundervollen Abend zusammen. Ich trank mit Sensei Bakkies Wein (er ist ein Weinkenner) und wir sprachen über das Karate und seine Erfahrungen, die er ohne Vorbehalte erzählte. Dann, während eines Gespräches kam er zu mir herüber und sagte nur zwei Worte „Very good“. Ich war sprachlos! Für einige sicher nicht zu verstehen, doch für mich die größte Anerkennung, die ich je für meine Leistungen im Karate erhalten habe.

Am nächsten Tag flogen wir zurück nach Europa, Österreich, Wien. Mein Leben hatte sich verändert und auch nicht. Ich freue mich auf die Zukunft und was sie bringen wird. Karate hat mich gelehrt, dass derjenige, der sein Bestes aufrichtig gibt, keine Niederlage zu fürchten braucht.

Bis dahin.
Sempai Michael


Man beachte, das Verhalten freilaufender Meister in ihrem natürlichen Habitat

Den beiden keinen Sake mehr servieren

Traumhaft

Was braucht ein Mann mehr, ein Bier und seinen Hund

Die besten Austern der Welt gibt es nur in Cape Town

Uns trennt nur die Fensterscheibe vom Shitty-Golf

Scheint als hätte ich etwas zu erzählen gehabt. Keine Ahnung worüber - Red, red wine makes me forget ...

Hände wie Schaufeln

Bakkies Sensei's Dojo - die kleinere von 2 Hallen

Wer denkt, dass das weh tat, hat absolut recht.

Nichts für schwache Nerven die Wildlife-Tour

Nelson Mandela Place - Johannesburg

powered by contentmanager.cc