6th World Budosai Okinawa

Ich denke ein jeder Karateka hegt den Traum, eines Tages nach Okinawa zu kommen, um mehr über den Ursprung dieser alten Kampfkunst zu erfahren und mit den alten Meistern zu trainieren. Für uns war es vergangenen Sommer so weit. 13 Stunden und einmal um die halbe Welt und wir standen mit unseren Füßen mitten in Naha-City.

Die Koffer schnell auf das Zimmer gebracht, kurz erfrischt und schon waren wir unterwegs die Umgebung zu erkunden. Und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie Japan ist auch Okinawa ein Land der Gegensätze. Die Menschen sind mehr als nur höflich. Fragten wir sie nach dem Weg, so ging die Person mit uns bis zu unserem Ziel, egal wohin. Verlang das mal von jemanden bei uns. Kaum zu glauben, dass sich hier Karate entwickelt hat. Zurückhaltung, höfliches Lächeln, lukullische Genüsse und Freundlichkeit schlugen uns an jeder Ecke entgegen. Es war schon sehr seltsam, die einzigen Europäer hier zu sein. Den zum Tourismus fliegt keiner soweit. Okinawa ist das Urlaubsparadies der Japaner und Chinesen. Ab und an stießen wir aber auch ab Ablehnung, da uns die meisten zuerst für Marines hielten. Amerikaner und Okinawaner vertragen sich wie Wasser und Öl. Nachdem wir uns dann als Europäer indentifiziert hatten, waren wieder alle sehr zuvorkommend.

Um uns ein wenig zu aklimatisieren, verbrachten wir die ersten Tage am Strand und kundschafteten weiter Naha-City aus. Sensei Raoul war uns bei der Erkundung eine große Hilfe, er fährt in regelmäßigen Abständen nach Naha um zu trainieren und kannte daher die Stadt auswendig. Er führte uns an sehr beeindruckende Plätze wie Heiwa Dori Market, Shuri Castle, Budokan, Pottery Village, Kokusai Dori und, und, und. Was uns alle sehr überraschte, war, dass Essen und Taxifahren hier sehr günstig sind. In den Supermärkten gab es ausschließlich frischen Fisch in allen Variationen. Die meisten dieser Tiere kannten wir nicht einmal. Sushi, und zwar Riesenportionen, konnte man für umgerechnet 4 Euro bekommen. Wenn man sparsam war, konnte man pro Tag locker mit 10 -15 Euro für Essen und Trinken auskommen. Was allerdings verdammt teuer war, waren die Biere - im Schnitt 7 - 9 Euro für ein Krügerl.

Als die Tage verstrichen, konnten wir kaum das erste Training erwarten. Schon bei der Registrierung fielen uns die Massen von Menschen unserer Organisation auf, die aus allen Teilen der Welt kamen. Man überreichte uns ein tolles Paket mit Stundenplan, Pässen, Mappen, T-Sirt, Schlüsselanhänger und Reisetipps. Das Event war sehr gut durchorganisiert. Und, endlich, standen wir in der Halle, mit einem riesigen Shomen und fast 700 anderen Karatekas. Higaonna Sensei betrat die Halle und man konnte die Ehrfurcht fast greifen. Er begann mit Junbi Undo und man glaubt es kaum, aber dieser 73jährige kleine Mann hat eine Energie und Ausstrahlung, die seinesgleichen sucht. Das war der Startschuß für ein unvergessliches Abenteuer tausende Kilometer von zu Hause. Ein Traum wurde wahr.

Die nächte Woche verbrachten wir mit 5 Stunden Training pro Tag, unterbrochen von ein paar Vorträgen von geladenen Meistern aus China, die uns die Verbindung zwischen dem Ursprung des Karate im Kung Fu und seiner heutigen Entwicklung näher brachten. Ebenso hatten wir einen Vortrag eines alten buddhistischen Mönchs, der auf die Besonderheiten der Atmung in der Kata Sanchin hinwies. Wir lernten viel, vor allem etwas über die Kultur der Okinawaner. Ich denke, jeder der Karate praktiziert, sollte nach Okinawa kommen, um das Karate besser zu verstehen. Dabei muss man nicht unbedingt trainieren, nur in die Kultur eintauchen und sich von ihr einnehmen lassen. Für Europäer sind die klimatischen Bedingungen nicht geeignet, um zu trainieren. In den Dojos trainiert man immer nachts, da es dann nicht so extrem heiß ist. Als wir im Honbu Dojo trainierten, fingen wir erst gegen 20 Uhr an und gingen gegen Mitternacht. Meist ging das Training auch in die Morgenstunden. Das machte uns sehr zu schaffen. Ich bewundere diejenigen, die sich entschieden haben 1 Jahr oder länger auf Okinawa zu bleiben, um zu trainieren, ich könnte es nicht.

Ein der schönsten Seiten eines Gasshukus ist es immer, wenn man alte Freundschaften wieder aufleben lässt und neue schließen kann. Weiters bringt es auch den eigenen Dojo mehr zusammen. Wir erlebten viel, hatten viel Freude und Spaß und dieses Erlebnis wird uns allen immer in guter Erinnerung bleiben.

An dieser Stelle möchte ich unserem Sensei danken, der uns immer motiviert, hart rannimmt und uns die Schönheit des Karate mit jedem Training näher bringt und der es geschaft hat, dass so viele aus unserem Dojo mit ihm gemeinsam nach Okinawa flogen.

Welcome Package

Miyagi Familiengrab, gelegen auf einem wunderschönen Hügel mit einzigartigem Blick

Shuri Castle, wurde komplett neu aufgebaut. Sehr sehenswert!

Shuji Aragaki Sensei mit den motivierten Österreichern

Miyagi Gedenkstein

Higashionna Gedenkstein

Tischgrill beim Koreaner. Nicht sicher, ob ich dasselbe nehmen soll wie Sensei.

Onkel Doc zufrieden, denn es gibt Futter, am Fisch Market.

Ich weiß, wir sind in Naha?

Fuku Shuen Park, der wohl schönste Park in dem ich je war.

Naha von der schönsten Seite

Einladung zum Budosai

Viel Schweiß und Schmerzen, aber auch viel Spaß mit Freunden

Training bis in die Nacht

Die Ankunft, genau auf die hat Naha gewartet, lol

Immer für ein Foto gut

Pottery Village

Der 1. Tag

Shomen

Wegweiser zu Higaonna Dojo

Hojo Undo

Auf Tour

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